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Das Aufschichten von losen Steinen ohne Mörtel ist die älteste Form des Steinbaus. Trockenmauern (oder Trockenmauerwerke) wurden errichtet, um die Misslichkeiten zu überwinden, welche eine Vegetation verhindern. Solche Steinmauern findet man zum Beispiel in Cinque Terre in Ligurien (Italien), in Binareix, Deia und Sollerin auf Mallorca (Balearen), im Douro Tal (Porto, Portugal), Dogon (Mali, Westafrika) oder in Tournon und Condrieu (am Rheinufer) vor. Einige Mauern an diesen Plätzen wurden von der UNESCO bereits klassifiziert als ‚gänzlich von Menschenhand angefertigt, um die Umwelt unter ungünstigen natürlichen Bedingungen zu bändigen.
Auf der Insel Cres, der grössten Insel in Adria, dominieren die Steinmauern die Landschaft. Die Bauern verwandelten die steinige Umgebung in urbares Land zur Kultivierung von Olivenbäumen und Wein. Die Vielfalt und Anzahl der materiellen Artefakte der Kalksteine, die die Gärten stützen und umgeben, sind den meisten Leuten unbekannt.
Ich fragte mich selbst, weshalb wir eine eigene Website über die Steinmauern von Cres brauchen.
Die Antwort ist so einfach wie die Frage.
Der Autor Christian Catomeris definiert das Thema als ein Bedürfnis der Enthüllung ‚eines versteckten Schatzes‘.
Diese Trockenmauerwerke sind ein Zeugnis bedeutender Änderungen in der Landschaft über Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende.
48% einer Fläche von 1288 Hektaren nahe des Stadtzentrums (siehe Karte unter dem Kapitel Terassen), sind übersät mit diesen Steinartefakten. Etwa 5 Millionen Tonnen Material wurden in dieser Region bewegt.
Die Mauern bilden einen Teil einer kultivierten Landschaft und zeigen als solches die Wechselbeziehung zwischen Mensch und Umwelt auf. Sie verkörpern ein Erbe der Menschheit und sollten in die Liste der UNESCO-Weltkulturdenkmäler aufgenommen werden.
Tarcisio Bommarco
tarcisiobommarco@gmail.com